Auto im Reisezug

Überregionale Bedeutung erhält der Isenburger Bahnhof bis heute aus seiner Funktion als Autoreisezug-Terminal. Seit 1961 verfügt er als einzige Station in Hessen über eine entsprechende Verladestelle. Dabei fiel die Wahl auf Neu-Isenburg wegen dessen geographisch günstiger Lage: zentral im Rhein-Main-Gebiet gelegen und durch das nahgegende Frankfurter Kreuz mit den Autobahnen 3 und 5 gut an das Fernstraßennetz angebunden erstreckt sich sein Einzugsraum bis in die benachbarten Bundesländer. Dank des Abzweigs Forsthaus erreichen Reisezüge aus der Richtung Mainz/Düsseldorf den Bahnhof Neu-Isenburg direkt und vermeiden damit einen Umweg über den Frankfurter Hbf. Darüber hinaus war die bereits vorhandene Infrastruktur vor Ort von Vorteil, die Gleisanlagen der südlichen Rangierstelle ermöglichen den Verladevorgang ohne Behinderung des übrigen Bahnverkehrs.

Foto: Stadtarchiv Neu-Isenburg

Ursprünglich wurde für die Autoverladung das zur Laderampe führende, heutige Gleis 14 genutzt und mit einer Rampenwageneinheit ausgestattet. Die gute Annahme des Angebots, die sich in einer stark wachsenden Zahl von Nutzern bemerkbar machte, erforderte jedoch bald einen Ausbau der Anlagen, woraufhin 1968 die Rampe verbreitert und ein zweites Gleis im Bereich der früheren Ladestraße verlegt wurde. Dieses später mit der Nummer 16 versehene Gleis erhielt einen weiteren Rampenwagen und wurde über eine doppelte Kreuzungsweiche angebunden. Außerdem errichtete man 1975 zwischen Laderampe und Hausbahnsteig, an der Stelle des früheren Stellwerks einen eigenen Warte- und Beratungsraum.

Heute wird die Verladestelle von der DB AutoZug GmbH, einem Tochterunternehmen der Deutschen Bahn AG genutzt. Dabei hat in den letzten Jahre vor allem der Anteil der Motorradfahrer deutlichen zugenommen, welche die im Sommer angebotenen Routen nach Narbonne (F) und Alessandria (I) nutzen. Als Lok für die Verschubdienste ist im Bahnhof Neu-Isenburg 365 813-5 von DB AutoZug stationiert. An einem Betriebstag läuft der Rangiervorgang in der Regel so ab, dass die Autotransportwagen nach dem Beladen über Gleis 13 nach Gleis 11 gezogen und dort abkuppelt werden. Danach setzt die Lok über Gleis 10 um um die Waggons erst zum Hausbahnsteig zu ziehen und anschließend von dort aus an das Ende des auf Gleis 9 wartenden Autoreisezug zu drücken (vergl. Gleisplan). 


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